Auf dem Hinterrad auf der Stelle hüpfen
Mit kleinen Sprüngen auf dem Hinterrad kann man die Balance halten, z.B. um sich für einen punktgenauen Pedal Kick (Sprung nach vorne) oder für einen Drop Off (Sprung nach unten) vorzubereiten. In vielen Situationen muss man sich auch, auf dem Hinterrad hüpfend, um die Körperachse drehen.
Viele Anfänger haben mühe mit dem Hüpfen auf der Stelle: Sie neigen dazu, immer nach hinten zu springen. Um dies zu vermeiden, sind folgende Regeln einzuhalten:
- Die Neigung des Bikes (von der Seite betrachtet) muss stimmen! Die optimale Neigung des Bikes für das Hüpfen auf der Stelle kann man sehen, wenn das Bike nur an den Lenkergriffen und über dem Boden gehalten wird (das Bike berührt den Boden nicht) In dieser Position liegt der Schwerpunkt des Bikes genau unter dem Lenker. Viele Fahrer realisieren gar nicht, dass das Bike bei jedem Sprung auf der Stelle eigentlich nur über die Schultern (am Lenker) nach oben gehoben wird (gar nicht mit den Füssen) und das geht natürlich besser, wenn sich die Lenkergriffe genau über dem Bikeschwerpunkt befinden, denn so muss man das Bike am wenigsten mit den Füssen fixieren.
- Anders als beim Rückwärtshüpfen, darfst du während des Abspringens den Lenker nicht an deinen Körper ziehen, sonst springst du zwingendermassen leicht rückwärts. Das bedeutet:
- Während jedes Einzelnen der kleinen Hüpfern auf der Stelle muss die Neigung des Bikes (von der Seite betrachtet) gleich bleiben.
- Anders gesagt: Die Höhe des Vorderrades gegenüber dem Hinterrad bleibt immer gleich oder die Neigung der Verbindungsachse von Vorder- und Hinterradnabe bezüglich dem Boden bleibt gleich.
- Du darfst also nur die Beine zum Springen verwenden.
- Folglich musst du die Spannung in deinen Armen so koordinieren, dass die Ellbogen beim Hüpfen immer fast gleich gebogen sind.
- Du belastest das Vordere Pedal mehr als das Hintere, sodass die Kette immer gespannt bleibt.
Wie du rückwärts aufs Hinterrad kommst, hast du im vorherigen Kapitel bereits gelernt. In der Praxis geht man jedoch fast immer mit einem Vorwärtssprung aufs Hinterrad, je nach Situation also mit einem Pedal Kick (vom Hinterrad aus mit Treten) oder einem Wheelbase Gap (von beiden Rädern aus). Der richtige Bewegungsablauf eines Hüpfers ist also folgender:
- Deine Knie sind nur leicht gebeugt. Sie sind angespannt aber dennoch flexibel.
- Der Lenker ist so nahe am Körper, dass die Neigung des Bikes entsprechend der Beschreibung oben genau stimmt
- Du gibst mehr Druck aufs vordere Pedal, damit die kette immer gespannt ist, was mehr stabilität ergibt.
- Du streckst die Beine (Springen).
- Dein Körper schnellt so ein Stück nach oben, das Bike jedoch bewegt sich fast nicht.
- Wichtig: Die Neigung des Bikes bleibt gleich, das Vorderrad steht noch immer gleich hoch. (Du ziehst auf keinen Fall den Lenker zu den Hüften!)
- Du entlastest deine Füsse und verkeilst dich mit ihnen in den Pedalen.
- Während sich dein Körper immer noch nach oben bewegt, hebst du das Bike mit den Schultern über den Lenker ein kleines Stück senkrecht mit nach oben, sodass das Hinterrad abhebt.
- Die Neigung des Bikes muss auch hier gleich bleiben!
- Mit den Füssen bestimmst du jedes Mal den Landepunkt des Hinterrades, und springst so dem Gleichgewicht hinterher.
Wichtigste Grundlage dieser Technik: Solange du nur auf der Stelle hüpfst, läst du das bike fast nur mit Hilfe der Schultern springen. Die Füsse sind weniger wichtig als die Arbeit der Schultern über die Arme und den Lenker. Die Füsse dienen mehr der fixierung des Bikes und bestimmen, wo das Hinterrad nach jedem Hüpfer landen soll.
Bemerkung: Da es mit blockierter Bremse sehr schwierig ist, nach vorne zu hüpfen, tut man dies in der regel mit einem Pedal Kick (Bremse loslassen, Treten), sollte man das Gleichgewicht beim Hüpfen auf der Stelle stark nach vorne verlieren.
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